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Als „Schlossgarten“ wird im Gegensatz zum „Schlosspark“ die engere Umgebung des Schlossgebäudes bezeichnet, die sich noch heute in privater Nutzung der herzoglichen Familie befindet. Dieser „Garten“ bildet gewissermaßen den Kern der gesamten Rasteder Parklandschaft.
Auf diesem Gelände lagen einst die Gebäude und Anlagen des bedeutenden Rasteder Benediktinerklosters, das durch das gesamte Mittelalter hindurch Hauskloster und Grablege der Oldenburger Grafen gewesen war. Lange nach der Auflösung des Klosters ließ Graf Anton Günther im 17. Jahrhundert das ehemalige Haus des Abtes zu einem Lust- und Jagdschloss umbauen. Im 18 Jhd. ließ der Folgebesitzer Justizrat von Römer auf dem Gelände einen Barockgarten anlegen und die letzten baulichen Überreste des Klosters entfernen.
Nach dem Erwerb des Römerschen Anwesens durch die neue Oldenburger Herzogsfamilie wurde der Garten im Stil des englischen Landschaftsgartens neugestaltet. Der damaligen Mode entsprechend, gehören zu einem solch malerischen Garten dekorative Elemente wie Grotten, Ruinen und antik anmutende Tempelchen. Genau ein solches Schmuckelement können Sie hier hinter der Rhododendronhecke ausmachen, nämlich den sogenannten „Venustempel“.
Dieser klassizistische Rundbau wurde in den 1790er Jahren von Herzog Peter Friedrich Ludwig als Teepavillon erbaut. Auf der einen Seite konnte von hier aus der Blick von der St.-Ulrichs-Kirche über die Ellernniederung - und später den Ellernteich - bis hin zur Wassermühle schweifen. Auf der anderen Seite grenzte das herzogliche Tiergehege an, so dass von hier ebenso das Wild beobachtet werden konnte.
Erst seit 1854 ziert das Innere des Pavillons eine vom Bildhauer Eduard Mayer in Rom gefertigte Marmorstatue. Sie stellt in Lebensgröße die römische Göttin „Venus“ dar, die mit ihrem Einzug zur Namenspatronin des Pavillons wurde. Großherzog Nikolaus Friedrich Peter, der ein ausgemachter Liebhaber der klassischen Antike war, hatte die Statue als hübsches Souvenir von einem seiner zahlreichen Italienaufenthalte mitgebracht.