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Sie stehen am Rande einer Lichtung. Aus dem umliegenden Wald ertönt Vogelgezwitscher. Die Sonne bricht durch das grüne Blätterdach, das von einem angenehmen sachten Windhauch sanft bewegt wird. Plötzlich hebt ein vielstimmiger, wohltönender Gesang an…
So oder ähnlich ist es hier früher tatsächlich zugegangen, denn wir befinden uns auf dem sogenannten „Sängerplatz“, der schon im 19. Jahrhundert zahlreiche Sänger angezogen hat.
Seit 1843 fand hier nämlich ein „Singfest“ statt, bei dem, wie es in alten Beschreibungen heißt, „sämtliche Liedertafeln“ des Herzogtums Oldenburg zum Besten gegeben wurden.
Zu Pfingsten legte sich in dieser Lichtung alljährlich der hiesige Männergesangverein ins Zeug. In Bezugnahme auf diese alte Tradition finden mitunter noch heute Treffen zum gemeinsamen Singen statt.

In besonderer Weise gekennzeichnet ist der Ort durch die archaisch anmutende romanische Säule, die hier platziert ist. Alten Rastedern ist noch in Erinnerung, dass hier früher originale Säulenreste aus der Kirche des ehemaligen Benediktinerklosters standen, die 1759 abgerissen worden war. Um diese einzigartigen historischen Zeugnisse jedoch vor Vandalismus zu bewahren, wurden die Säulen während der 1950er Jahre in den privaten Schlossgarten der großherzoglichen Familie umgesetzt.
Die Säule, die hier heute vor Ihnen steht, stammt aus dem Jahr 2009. Anlässlich der 950-Jahr-Feier in Rastede stellte der Freundeskreis Schlosspark die originalgetreue Nachbildung einer der alten Säulen hier an Ort und Stelle wieder auf. Auf diese Weise wird stimmungsvoll an das alte Kloster Rastede erinnert, zu dessen Besitz früher ein Großteil des heutigen Schlossparks gehörte.