Foto: Thomas Remme

Hufeisenregion

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Es schweigt der Wind, es flieht der Stern,
Der trübe Mond verbirgt sich gern.
Im Sausen sprüht das Zauberchor
Viel tausend Feuerfunken hervor.

Die Salbe gibt den Hexen Mut,
Ein Lumpen ist zum Segel gut
Ein gutes Schiff ist jeder Trog
Der flieget nie, der heut nicht flog.

Und wenn wir um den Gipfel ziehn,
So streichet an dem Boden hin
Und deckt die Heide weit und breit
Mit eurem Schwarm der Hexenheit.

Hier ist er nun, der Hexenstein! Was haben wir schon auf ihm getanzt! Ganz glatt ist er davon geworden, seht ihr?

Geologe: Entschuldigung, die Dame.

H: Was?

G: Ich habe da etwas völlig anderes gehört.

H: Wie?

G: Dieser beachtliche Findling ist ein Exemplar aus Rotem Växjö-Granit, ca. 1,7 Millionen Jahre alt. Mit seinem Gewicht von etwa 25 Tonnen ist der „Dicke Stein“, wie wir ihn auch gerne nennen, einer der größten Findlinge Niedersachsens.

H: Soso, und warum ist er deiner Meinung nach so glatt?

G: Er erhielt seine Glätte durch die abschmirgelnde Einwirkung von Wasser, Eis und Sand. Er ist die Hinterlassenschaft einer Eiszeit vor etwa 200000 Jahren. Ein gewaltiger, bis an die 400 m mächtiger Gletscher trug den Findling mit sich von Südschweden bis hierher. Als der Gletscher sich in der Wärmeperiode wieder zurückzog, blieb der glattgeschliffene Stein hier einfach liegen.

H: Wirklich beeindruckend, wenn man so darüber nachdenkt.

G: Ja, fürwahr! Deshalb steht der „Dicke Stein“ auch schon seit 1948 unter Naturschutz. Als man 1966 die Brücke der B68 betonierte kam es jedoch zu einem Malheur und der Stein wurde fast vollständig von Beton übergossen.

H: O, nein!

G: Keine Sorge, die Dame. 1997 wurde er auf Initiative der Gemeinde Wallenhorst wieder freigelegt und mit einem 80-Tonnen-Autokran geborgen. Seitdem liegt er hier wieder, deutlich sichtbar an der Ruller Straße. - Gut, dann wäre das geklärt. Einen schönen Abend noch die Damen.

H: Hm, Südschweden, da wollte ich auch immer schonmal hinfliegen…