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Willkommen in der Zauberwelt von Raum, Klang und Sinneserfahrung.
Der kleine Hopfenspeicher ist nämlich der Ausgangs- und Kristallisationspunkt des Hornburger „Gartens für die Sinne“, dessen Stationen über die gesamte Stadt verteilt ist sind. Dort stoßen Sie auf solch magisch anmutende Artefakte wie ein Oktoskop, eine Klangsäule oder einen Summstein.
Gleichzeitig ist der kleine Hopfenspeicher ein historischer Ort. Er stammt aus dem Jahr 1606 und bildet das Gegenstück zum großen Hopfenspeicher an der Dammstraße, unter anderem auch in sozialgeschichtlicher Hinsicht, denn hier waren die Lebens- und Arbeitsbedingungen um ein Wesentliches beengter als in einem großen Prachtbau. Dennoch erzählt auch der kleine Hopfenspeicher von der wirtschaftlichen Blüte Hornburgs, die während des 16. und 17. Jhd. durch den hiesigen Hopfenanbau ermöglicht wurde.
Anfang der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts wusste der Besitzer des Hauses nicht mehr viel mit dem alten Bau anzufangen und beantragte eine Abrissgenehmigung, wogegen aber die Denkmalbehörde glücklicherweise Einspruch erhob. Die Verantwortung für den Bau ging in der Folgezeit auf die Stadt über, die für eine umfängliche Renovierung sorgte.
1989 zog die Freie Schule für Musik und Instrumentenbau ein und füllte das alte Haus wieder mit neuem Leben. Unter der Leitung von Ingrid und Jochen Schult gestaltete sich hier über viele Jahre hinweg ein reichhaltiges Angebot an kulturellen Projekten mit Workshops, Seminaren und anderen Qualifizierungsmöglichkeiten. Von hier ausgehend entstand auch das eben schon erwähnte Konzept des „Gartens für die Sinne“ mit seinen Exponaten, die über ganz Hornburg verteilt sind. Eine Entsprechung dazu findet sich im Obergeschoss des Hauses, wo bis heute eine Vielzahl ungewöhnlicher Musik- und Klanginstrumente aufbewahrt wird.
Seit 2015 hat sich der Verein für Kultur in der Stadt Hornburg des Erbes der Freien Schule angenommen. Mit der Modernisierung, die den alten Hopfenspeicher mit den Erfordernissen des 21. Jhds. versöhnt, entsteht das „Kulturhaus im Vorwerkswinkel“, das als Zentrum, Anlaufstelle und Knotenpunkt der Hornburger Kulturszene fungiert.