Text

Wer war wohl zuerst da, der Lehrer oder die Schule? Diese Frage lässt sich hier aus Überlieferungen leicht beantworten: Der Lehrer! Bereits im 18. Jahrhundert gab es in Kneheim Lehrer und auch Schüler. Aber es gab noch keine Schule. Der Unterricht wurde wohl in Privathäusern abgehalten.
Erst 1835 ließ die damalige Gemeinde Krapendorf das erste Schulgebäude mit einer Lehrerwohnung gegenüber der Kirche in Kneheim errichten. Als sich der Zustand des Gebäudes zunehmend verschlechterte, folgte 1905 der Neubau des hier befindlichen Schulhauses. Es bestand aus einem Klassenraum, einer Lehrerwohnung und integrierten Stallungen für eine Viehhaltung. Aufgrund des bescheidenen Gehaltes waren die Lehrer damals darauf angewiesen.
Der erste Lehrer war Eduard Uptmoor, der 1906 nach Kneheim versetzt wurde. Sechs Jahre später, 1912, wurde ein zweiter Klassenraum angebaut und im Dachgeschoss des Wohnteils eine Nebenlehrerwohnung geschaffen. Als die Ausstattung der Schule nicht mehr den üblichen Erfordernissen entsprach, entschloss sich die Gemeinde Lastrup im Jahre 1958/59 zum Bau einer neuen Schule am Kirchweg in Kneheim.
Die Lehrerwohnung der alten Schule wurde noch bis 1966 vom Hauptlehrer genutzt, dann vermietet. 1969 verkaufte die Gemeinde den Gebäudekomplex mit dem dazugehörigen Grundstück an Agnes Gudemann, geb. Uptmoor, aus Osnabrück. Sie war die Tochter des ersten Lehrers Eduard Uptmoor. Da sie in diesem Haus geboren wurde, hatte sie wohl ein besonderes Interesse am Erwerb des Anwesens. Auf dem Erbwege ging 1992 schließlich der Besitz an ihren Neffen Alfred Dabek aus Kneheim über.
Von der Unteren Denkmalschutzbehörde wurde 1995 das Gebäude in das Verzeichnis der Kulturdenkmale aufgenommen.