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Mit dem Zustrom vieler Flüchtlinge und Vertriebener kamen nach dem Kriegsende 1945 viele evangelische Landsleute in die Gemeinde Lastrup. Die Volksschulen in Südoldenburg waren damals zumeist katholische Konfessionsschulen. Die kirchlichen Kreise sowie auch die katholische Bevölkerung wollten diesen Charakter der Schulen bewahren. Daher fällte der Gemeinderat Lastrup am 12. Juni 1947 den Beschluss, eine evangelische Schule einzurichten.
Die Unterbringung der Schüler erfolgte zunächst in der katholischen Volksschule. Als 1948 eine zweite Klasse hinzu kam, wurde diese in der ehemaligen Rektorats- bzw. Bürgerschule auf dem Brink untergebracht.
Die weiterhin stabile Entwicklung der Anzahl evangelischer Schüler führte dazu, dass der Gemeinderat ein eigenes Schulgebäude mit Lehrerwohnung bauen lassen wollte. Nach dessen Genehmigung konnte die neue Schule am 12. Dezember 1950 eingeweiht werden. 34.449,19 DM betrugen damals die Baukosten.
1962 kamen auch die evangelischen Schüler aus Lindern dazu, deren Schule schließen musste. Mit dem 9. Schuljahr besuchten alle Schüler der wenig gegliederten evangelischen Volksschulen des Südkreises die Jahrgangsklassen der gegliederten Paul-Gerhardt-Schule in Cloppenburg.
Die Auflösung der evangelischen Volksschule erfolgte in zwei Schritten. 1969 gingen die Hauptschüler des 5. bis 9. Schuljahres in die Mittelpunktschule in Lastrup. Ein Jahr später folgte die Umschulung der Grundschüler. Damit war nach 22 Jahren die Evangelische Volksschule Geschichte. Seit 2020 ist die Stiftung Caritas-Verein Altenoythe Eigentümerin des alten Schulgebäudes.