Audio

Text

Was ist denn das für ein merkwürdiger Bau? Hm, rote gebrannte Ziegel, spiralförmig hochgemauert, aber anscheinend noch nicht ganz fertig. Und da sind ja auch Zahlen zu sehen… Tja, was kann das nur sein?
Ach, wissen Sie was, ich erzähl´s Ihnen einfach!

Hier am Ufer des Ellernteichs wurden von Rasteder Künstlern genau 1000 rote Ziegelsteine aufgemauert. Und dabei ging es um Folgendes: 2009 war für Rastede ein großes Jubiläumsjahr: Die alte St.-Ulrichs-Kirche und mit ihr der Ort Rastede feierten ihr 950jähriges Bestehen. Die Arkadenspirale nimmt darauf in vielfältiger Weise Bezug. 950 Steine sind mit Jahreszahlen versehen, 50 weitere stehen für den Zeitfluss davor oder danach. Einige der Zahlen sind deutlich hervorgehoben, was daran liegt, dass diese Daten für Rastede von besonderer Bedeutung gewesen sind. So steht z.B. 1059 für die Weihe der St.-Ulrichs-Kirche, oder 1091 für die Gründung des bedeutenden Rasteder Benediktinerklosters, auf dessen Grundmauern heute das Schloss der Großherzöge steht. Ebenso bedeutsam war auch das Jahr 1867, in dem Rastede an das Netz der Großherzoglich-Oldenburgischen-Eisenbahn angeschlossen wurde, was eine ganz neue Zeit mit sich brachte.
Die Backsteine verweisen zudem auf die Mönche des Rasteder Klosters, das als Hauskloster der Oldenburger Grafen von besonderer Bedeutung gewesen ist. Die Mönchsorden des Mittelalters galten zugleich als hervorragende Bauherren. Nicht von ungefähr wird die damals gängige Ziegelsteingröße als „Klosterformat“ bezeichnet.
Emporstrebend das Auf und Ab des Zeitenlaufs symbolisierend, bilden die Steine ein begehbares Rund. Mit Ausblick auf den Ellernteich an einer seiner schönsten Stellen lädt die Arkadenspirale Besucherinnen und Besucher zum nachdenklichen Verweilen in einer fast tausendjährigen Geschichte ein.