Foto: Gemeinde Apen

Ja, das haben Sie sich hier ganz richtig ausgesucht! Sie befinden sich nämlich an einem von 15 ausgesuchten Aper Lieblingsorten! Alle diese Lieblingsorte sind bestückt mit Skulpturen des Oldenburger Künstlers Jörg Ridderbusch. Und wenn sie erzählen könnte, dann würde der Eichenkönig in Klauhörn wahrscheinlich Folgendes sagen ...

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Huh, wenn mir der Wind so in die Krone fährt, dann ist mir ganz beschwingt zumute! Warum ich Eichenkönig nach Klauhörn gehöre? Na, ist doch klar! Haben Sie nicht die Eichen im Ort gesehen? Oder mehr noch die Eichenstraße mit ihren mächtigen, vor über 100 Jahren gepflanzten Eichen. Wenn Sie diese wunderschöne denkmalgeschützte Eichenallee von Klauhörn aus Richtung Westen nehmen, dann lassen Sie bloß das Auto stehen. Gehen Sie zu Fuß oder nehmen Sie das Fahrrad und genießen Sie diesen Lieblingsort in Apen!
Auch stehe ich hier, weil es einfach gut ist, zu den Klauhörnern zu gehören! Denn
hier, so sagt man, wohnen nur reiche und besonders lebenslustige Leute, die dem Ortsnamen alle Ehre machen. Na klar! Wenn man alle anderen beklaut und ihnen Hörner aufsetzt, kann man ja nur reich und lebensfroh sein! Glauben Sie nicht? Na, dann fragen Sie doch mal die Klauhörner selbst! Das ist selbstverständlich alles nur Quatsch! Der Name der Ortschaft stammt vielmehr daher, dass hier ein Viehsammelplatz war. Die Örtlichkeit war dafür besonders geeignet, da Klauhörn auf einer Sanddüne liegt, die vor Zeiten wie eine Insel aus dem Moor ragte. Seit etwa 1840 begann man hier Siedlerhäuser zu bauen, die schließlich zur Ortschaft Klauhörn werden sollten. Dass diese Siedler nicht jedoch gar nicht die ersten am Ort gewesen waren, stellte man erst später fest, nämlich als man eine ganze Reihe steinzeitlicher Funde gemacht hatte.
Dass die Klauhörner besonders reich und lebensfroh sind, stimmt aber übrigens trotzdem. Das liegt jedoch weniger an zweifelhaften Gewerbepraktiken, als daran, dass sie wunderschön und naturnah leben, und das in einer gut funktionierenden, lebendigen Dorfgemeinschaft.
Entsprechend verbunden fühlen sich die Klauhörner mit ihrem Dorf, was in der Brauchtumspflege und vielen gemeinsamen Aktivitäten seinen Ausdruck findet.
Besonders hochgehalten wird jedoch der traditionelle Boßelsport, bei dem eine Holz- oder Gummikugel möglichst weit die Straße entlang geworfen wird. Sieht einfach aus, ist aber durchaus anspruchsvoll und will geübt sein, wie ich aus eigener Erfahrung weiß! Wer es einmal ausprobieren möchte, kann sich an den hiesigen Boßelverein wenden. Oder man kommt während des Sommers zum großen Boßelfest nach Klauhörn. Immer im Juli dreht sich hier über zwei Wochen hinweg alles nur um die Boßelkugel. In der Mitte der Festwochen gibt es einen bunten Nachmittag mit Vergnüglichkeiten für die ganze Familie. Am Ende des Boßelfestes, einem Samstag, ist „Danz up de Deel“ mit dem Höhepunkt des Abends, der Königsproklamation, bei der der patenteste Boßler des Jahres gekrönt wird.
Recht besehen habe ich es da ja richtig gut: Ich muss nicht Jahr für Jahr beweisen, dass ich der König bin…