Töddenlandroute

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Ein Bier bitte! Kollegen, ich muss euch etwas erzählen! Ich bin seit gestern von meiner Reise aus Holland zurück und ihr glaubt nicht, was mir passiert ist. Aber fangen wir von vorne an...
Genau wie ihr bin ich im Frühjahr mit meinem Fuhrmann losgezogen. Vorher haben wir auf der Braunschweiger Messe noch bestes Leinen gekauft. In Bielefeld luden wir zusätzlich weiteres Leinen auf – meine Ware ist bei den Holländern begehrt. Von Bielefeld aus sind wir durch das Emsland gefahren. Dort mussten wir an der Lingener Fähre die Ems überqueren, ehe wir durch die Grafschaft Bentheim bis nach Holland weiterfuhren. Mein Fuhrmann ist ein tüchtiger Mann, deswegen sind wir schnell vorangekommen.
In Groningen haben wir meine Händler mit Ware versorgt. Und was soll ich euch sagen meine werten Kollegen: Meine Taschen waren danach prall gefüllt, wenn ihr versteht was ich meine. In Groningen war aber noch lange nicht Schluss für mich. Auch in Leeuwaarden konnte ich meine nächsten Händler mit Leinen zufriedenstellen. Den Fuhrmann habe ich danach wieder zurück nach Ibbenbüren geschickt, seine Arbeit war getan. Mit dem Schiff fuhr ich anschließend nach Amsterdam, um an der Wechselbörse meine Wechsel abzurechnen. Nach den ganzen Strapazen habe ich mich auf den Heimweg gemacht – über das Ijsselmeer ging es am schnellsten. Auf dem Boot wurde es mir plötzlich unbehaglich! Drei Halunken haben mich die ganze Fahrt über diebisch beobachtet. Dunkle Seelen sage ich euch. Zum Glück habe ich einen Bekannten aus Hopsten getroffen, so zogen wir zu zweit von dannen. Doch plötzlich, ohne Vorwarnung, haben uns die Räuber in einem Waldstück fernab des Hafens überfallen! Als gestandene Männer konnten wir die Tunichtgute mit unseren Knüppeln in die Flucht schlagen. Keinen Cent konnten sie uns abluchsen! Deswegen geht die nächste Runde auf mich, Männer!