Henning Meyer

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Ah! “Benvenuti in Piazza di Montelabbate” wie wir Italiener sagen! Oder: Willkommen am Montelabbateplatz!
Wieso man ausgerechnet hier, im niedersächsischen Hornburg, eine enge Verbindungen nach Italien pflegt, kann ich Ihnen erzählen! Und zwar ist vor gut 1000 Jahren ein Hornburger zuerst Bischof in Bamberg und dann Papst in Rom geworden. Papst Clemens II. Er war überhaupt der allererste Ponifex, der in den Grenzen des heutigen Deutschlands gebürtig war. Auf einer Reise in Mittelitalien ist er schließlich verstorben, nämlich im Kloster San Tommaso in Foglia, was heute – vielleicht haben Sie es bereits erraten – zur Gemeinde Montelabbate gehört. Seit 1980 gibt es beständige Kontakte, die schließlich in eine herzliche Städtepartnerschaft mündeten, die Hornburg und Montelabbate seitdem miteinander verbindet. Gelebt wird diese Verbindung zumal durch einen rührigen Deutsch-Italienischen Freundschaftsverein! Molto, molto bene!

Dieser Montelabbateplatz hat jedoch noch etwas ganz anderes zu bieten, nämlich eine der ganz wichtigen Sehenswürdigkeiten Hornburgs. Nicht zu übersehen ist das wunderschöne große Gutshaus aus dem Jahr 1769.
Mitte des 19. Jhds. erwarb die Stadt Hornburg das Gebäude, um hier die örtliche Volksschule einzurichten. Als 1966 nach über 100 Jahren die Schule auszog, war über eine evtl. Nachnutzung noch nicht entschieden. Sogar ein Abriss wurde in Erwägung gezogen. 1970 wurde jedoch der Förderkreis Heimatmuseum Hornburg gegründet. Als erstes wurde das Haus weitgehend in ehrenamtlicher Arbeit grundlegend renoviert. Dann wurden umtriebig und mit viel Engagement hunderte, z.T. hochkarätige Exponate gesammelt, um letztlich daraus einen musealen Erlebnisraum auf über 700m2 zu kreieren. Diverse Handwerkerstuben, einer Abteilung Fachwerkbau, Exponate und Fotos zur Geschichte der deutsch-deutschen Grenze, ein großes Modell der Stadt im Jahre 1641 steht neben dem Gedächtnisraum für Clemens II.
Im Obergeschoss des Hauses befindet sich ein Ausstellungsraum der allein dem Faksimile des Evangeliars Heinrich des Löwen gewidmet ist. Weiterhin befindet sich im Obergeschoss noch ein besonderer Schatz, nämlich das Stadtarchiv. Hier findet sich das Gedächtnis der Stadt, das die Überlieferung Hornburgs sammelt und verwahrt, deren Bestand bis ins 15. Jhd. zurückreicht.