Das Postgebäude um 1918, rechts im Bildhintergrund die Villa Vehmeyer

Text

Dieses heute unscheinbare Wohnhaus mit kleinem Ladengeschäft im Erdgeschoß prägte über viele Jahre die Postgeschichte in Glandorf. In den Jahren 1913/14 erbaute August Schierhölter hier an der Kattenvenner Straße ein neues Haus und vermietete es an die Postverwaltung. Bis ca. 1959 befand sich das Postamt in diesem Gebäude und ist immer noch im Volksmund als „Die Alte Post“ bekannt. Die nebenan verlaufende Straße ist nach ihr benannt. Auf alten Fotos, wie dem hier abgebildeten von 1918, ist noch deutlich der Telegraphenturm auf dem Dach zu erkennen. Stolz posieren die Postbeamten, Postassistenten und Telegraphen vor ihrem Amtsgebäude.
Vormals befand sich die Poststation in dem ehemaligen Haus des Lohgerbers Eduard Jostes an der Münsterstraße. Um 1911 waren dort acht Männer im Innen- und Außendienst tätig.
Da Glandorf seit jeher an einer wichtigen Hauptverkehrsachse im südlichen Osnabrücker Land liegt, spielte das Postwesen schon früh eine bedeutende Rolle. Die Aufnahme eines regelmäßigen Postverkehrs durch einen berittenen Postillion zwischen Warendorf und Osnabrück ist mit Beginn des Jahres 1749 belegt. Im Jahre 1766 wurde in Glandorf eine Posthalterei für den Postkutschenverkehr zwischen Osnabrück und Münster errichtet.