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Johann Ludwig Clemens Wickel wohnte in Hookswieke auf einer Warf. Dort ragt heute, wie zur Erinnerung an ihn, noch immer die inzwischen unter Naturschutz stehende Linde in den Himmel, die einst neben seinem Haus stand.
Dr. Wickel war zu seiner Zeit ein echter Tausendsassa. Einerseits war er Chirurg, und zwar kein schlechter, denn allenthalben hörte man nur Gutes über ihn. Andererseits war er aber auch ein umtriebiger Tüftler und Erfinder, der einiges an Patenten sein Eigen nennen durfte. Zudem hielt er eine Konzession als Seifenhersteller sowie als Stell- und Radmacher.
Das war aber nur die eine Seite seines Wesens. Denn zudem war er wohl auch noch ein guter Kerl, denn er wusste guten Rat nicht nur bei medizinischen Fragen. Außerdem hatte er ein offenes Ohr, wenn jemand ihm anvertraute, dass er finanziell nicht mehr ein noch aus wusste. Die Armenkasse hat Dr. Wickel ebenfalls des Öfteren mit nicht unerheblichen Beträgen bedacht, was ihm zusätzlich einen guten Leumund bescherte.
Dr. Wickel war verheiratet mit Lücke Harms de Freese aus Jheringsfehn. Da die beiden aber erst recht spät zueinander gefunden hatten, blieben die beiden kinderlos. Vielleicht gerade deshalb war es ihm wohl wichtig, dass man sich seiner erinnerte. Denn er handelte mit der Friedhofsverwaltung aus, dass das Doppelgrab, das er für sich und seine Frau kaufte, gegen einen Aufpreis nie wieder neu belegt werden sollte. Wie Sie sehen, ist die Vereinbarung bis heute eingehalten worden.
Übrigens hatte Dr. Wickel immerhin doch einen Fehler: Er war kein gebürtiger Ostfriese! Er war im Jahre 1786 im westfälischen Hamm zur Welt gekommen. Da er aber schließlich hierher gefunden hatte und viele Jahre seines Lebens hier verbracht hat, wollen wir ihm diesen Makel verzeihen!