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Ohne allzu sehr einem schlechten Witz aufsitzen zu wollen, aber natürlich heißt es in Bramsche nicht „der Hase“, sondern „die Hase“, schließlich handelt es sich dabei um einen Fluss! Übrigens bedeutet der Name in etwa „die Graue“ und ist durch die Bezeichnung des hier ansässigen Germanenstammes schon bei dem römischen Geschichtsschreiber Tacitus belegt.
Der Fluss entspringt südlich von hier im Teutoburger Wald, um nach etwa 170 Km Länge bei Meppen in die Ems zu münden.
Die Hase sorgt für den Abfluss auf insgesamt über 3000qkm Niederschlagsfläche und bildet damit das größte aller Nebenflusssysteme der Ems.
Wenn es zu längeren Regenfällen kommt, steigt ihr Pegel naturgemäß schnell an und überflutet oft weite Flächen der Talniederungen. Bei höheren Pegelständen wurde das früher für besiedelte Gebiete regelmäßig zum Problem. So war es in Bramsche durchaus nicht ungewöhnlich, dass alle paar Jahre einmal Teile der Innenstadt unter Wasser standen.
Seit Mitte der 1980er Jahre wurde aus diesem Grund die Hase im Bereich Bramsche immer mehr mit wasserbaulichen Sicherungsmaßnahmen versehen. Ab dem Jahr 2000 wurde der Stadtdurchgang der Hase noch einmal völlig neugestaltet. Dabei wurde einerseits das Flussprofil vergrößert, damit im Bedarfsfall die Hase zusätzliches Wasser aufnehmen kann, und andererseits wurden Hochwasser-Speicherräume geschaffen. Der Hasesee ist eine solche sog. „Flutmulde“, die Mitte 2011 fertiggestellt wurde.
Dieser schöne See inmitten der Stadt verdankt seine Entstehung also dem Hochwasserschutz, doch mit seiner naturnahen Gestaltung und einem Rad- und Wanderweg ist der Hasesee inzwischen ein echter Faktor der Naherholung geworden
Durch die Stadtnähe eignet sich der See insbesondere für kurzfristige Besuche oder Spaziergänge im Grünen. Neugeschaffene Biotope und eine Naturschutzinsel sorgen dabei für das passende Ambiente. Zum Schwimmen ist der Hasesee allerdings nicht freigegeben.

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