Die Waldkapelle - Ein Ort der Einkehr

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Afrika! Ich hör bloß immer Afrika!

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Dieser Ort ist nicht nur sehr idyllisch, sondern auch in besonderer Weise fromm, denn hier liegt die Waldkapelle Holthausen. Den Grundstein der Waldkapelle legte Kaplan Plietker, der von 1929 bis 1934 in Brochterbeck wirkte, einer Ortschaft, die südlich von hier unterhalb des Hanges des Teutoburger Waldes liegt. Er stand der Apostolischen Bewegung von Schönstatt nahe, die die Marienverehrung mit dem Anspruch verbindet, als Christ im Hier und Jetzt Verantwortung zu übernehmen und die Welt möglichst christlich zu prägen. Die Bewegung sollte der gerade für die Jugend oft verstaubt wirkenden Kirche ein moderneres Gesicht geben. Die Begeisterung, die von dieser Bewegung ausging, wollte er auf die Jugend seiner Gemeinde übertragen. Kaplan Plietker war es besonders wichtig, die Jugendlichen, entgegen dem Geist des Nationalsozialismus im Dritten Reich, möglichst eng an seine Kirche zu binden.

Die jungen Leute sollten gesellschaftlich tätig werden im Geist der Gottes- und Nächstenliebe. Die Marienverehrung sollte in diesem Sinne zum Fokus des Glaubens und Handelns werden. Dass Kaplan Plietker mit seinem Ansinnen nicht wenig erfolgreich gewesen ist, zeigt sich allein schon an der Existenz der Kapelle. Denn in den Jahren 1934 bis 1935 wurde sie von den Jugendlichen der Gemeinde selbst gebaut und erhielt den bezeichnenden Namen „Maria Wegweiserin“, der gewissermaßen Programm ist für die Bewegung von Schönstatt. Das Grundstück wurde für diesen frommen Zweck von der Familie Stallmeier zur Verfügung gestellt. Wenn wir in Richtung Osten blicken, können wir in etwa 100m am Waldrand den Hof der Familie Stallmeier erkennen. Auch heute noch kümmert sich die Familie regelmäßig um Pflege und Unterhalt der Kapelle, was sich auf den ersten Blick an ihrem gepflegten Zustand erkennen lässt.

Der Sandstein, aus dem sowohl die Kapelle als auch der Hof der Familie Stallmeier erbaut ist, stammt aus dem heute aufgegebenen Steinbruch direkt links neben der Kapelle im Hang des Teutoburger Waldes.