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Hier in der Dümmerniederung ist man auf das Schaf gekommen, genauer gesagt auf die Moorschnucke! Das hat nicht nur seinen Grund darin, dass diese Tiere possierlich und sympathisch sind oder dass sie auf der Wiese ein besonders romantisches Bild abgeben. Diese Moorschnucken sind wirklich harte Arbeiter! Sie sind nämlich die lebendigen Rasenmäher der Dümmerniederung!

Schon seit den 50er Jahren, nachdem man 1953 den Dümmer eingedeicht hatte, wurden die Schafe hier genau wie auf den großen Nordseedeichen zur Pflege und Instandhaltung eingesetzt.

Seit den späten 90er Jahren hat sich ihr Aufgabenfeld jedoch noch um einen wichtigen Bereich erweitert. 1998 wurde das nahe gelegene Ochsenmoor nämlich zu einem EU-Life-Projekt, einem von der EU geförderten Projekt, das dem Naturschutz, vor Ort aber insbesondere dem Vogelschutz dient. Dabei wurde das Moor hinter dem Dümmerdeich kontrolliert wiedervernässt, um den natürlichen Zustand der Landschaft, wie er vor der Eindeichung bestand, wieder so weit wie möglich herzustellen. Damit hoffte man die Artenvielfalt des im Verschwinden begriffenen Moores und die ökologische Funktion seiner Feuchträume als Rast- und Ruhezone der verschiedensten Zugvogelarten zu erhalten und womöglich weiter auszubauen.

Inzwischen ist festzustellen, dass die Bemühungen der letzten Jahre großartige Früchte getragen haben. Das Ochsenmoor ist heute eine wahre Schatzkammer der Natur mit unzähligen seltenen oder bedrohten Pflanzen- und Tierarten, die hier ihren Rückzugsraum gefunden haben. Besonders augenfällig aber ist der Erfolg beim Schutz der Zugvögel, die rund um den Dümmer im Herbst und im Frühjahr ihr Gastspiel geben. Wenn z. B. die Gänse in gewaltigen Schwärmen auf den Flächen des Ochsenmoores rasten, bietet sich dem Betrachter ein unvergessliches Schauspiel.

Und unsere Diepholzer Moorschnucken haben durchaus ihren Anteil daran. Etwa 1000 von ihnen sorgen dafür, dass die Wiesen in den Feuchtniederungen zugunsten der Tier- und Pflanzenwelt kurz gehalten werden, so dass beispielsweise auch die eben schon erwähnten Gänse optimale Rastflächen vorfinden.

Der Schäferhof ist aber nicht nur Heimat unserer Moorschnucken, sondern seinem Betreiber, dem Verein „Naturraum Dümmerniederung“, war es schon immer ein Anliegen, die Arbeit vor Ort und ihre Erträge in die Öffentlichkeit zu tragen. Dieses Ansinnen führte 2006 zum Ausbau des hiesigen „Alten Schafstalls“ zu einem modernen Informations- und Kommunikationsforum. Er bietet heute eine attraktive Tagungs- und Schulungsörtlichkeit, die auch zur Präsentation öffentlicher Projekte genutzt werden kann.

Gleichzeitig ist der Schäferhof aber auch ein lohnendes Ausflugsziel: Im Hofcafé kann man sich mit Kaffee, selbstgebackene Torten und Lammspezialitäten aus der Region verwöhnen lassen.

Über Öffnungszeiten und weitere Möglichkeiten vor Ort informieren Sie sich bitte auf www.schaeferhof-duemmer.de.