Wahrzeichen des Weserquartier

Interview mit dem Architekten Helmut Jahn

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Interview mit dem Architekten Helmut Jahn

Interview mit Henning Scherf

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Überseestadt Bremen

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Die Freie und Hansestadt Bremen ist seit Alters her eine Hafen- und Handelsstadt gewesen. Fast über 1000 Jahre hinweg spülte der Seehandel Waren und Wohlstand in die Stadt an der Weser. Und auch in der jüngeren Vergangenheit ist der Hafen in Bremen keineswegs unbedeutend gewesen: Nicht umsonst ließen hier die Amerikaner nach dem 2. Weltkrieg ihre Aufbauhilfen für das in Trümmern liegende Deutschland löschen. Doch im Laufe der Jahrzehnte wurden die Schiffe immer größer, so dass ihnen schließlich das Fahrtwasser der Weser zu schmal und der Hafen zu eng wurde. Die Umstellung von Stückgutfracht auf Containerverkehr tat dabei ein Übriges. Der Hafen verwaiste und die riesigen Speicher, die früher voller Waren gewesen waren, blieben leer. Ein trauriges und kostenintensives  Relikt einer großen alten Zeit.

1991 musste der Überseehafen letztlich geschlossen werden.

Um dieses stadtnahe Gelände jedoch nicht brach liegen zu lassen und einer neuen Nutzung zuzuführen, bedurfte es eines mutigen Aufbruchs für eine innovative neue städtebauliche Entwicklung und Umstrukturierung.

Eine wichtige Voraussetzung wurde1998 geschaffen, indem das alte Becken des Überseehafens verfüllt wurde.

Zwei Jahre später, im Jahr 2000 beschlossen unter der Federführung des damaligen Bürgermeister Dr. Henning Scherf der Senat und die Bürgerschaft die „Entwicklungskonzeption zur Umstrukturierung der Alten Hafenreviere in Bremen“, mit der die neue Überseestadt aus der Taufe gehoben wurde.

Die Anfänge waren zunächst noch relativ bescheiden: Die Universität begann hier die aus dem Meeresboden gewonnenen Bohrkerne zu lagern und die Hochschule der Künste nahm ihr Quartier im historischen Speicher XI. Doch bald gesellte sich eine Vielzahl weiterer Aktivitäten vielfältigster Art hinzu. U. a. wurde der Großmarkt hier platziert und brachte neues Wirtschaftsleben auf das Gelände.

2003 legte ein Masterplanverfahren die weiteren Schritte fest. Auf ca. 300 ha, etwa der Fläche von 600 Fußballfeldern, sollten sich nun die alten Hafenquartiere mit atemberaubender Dynamik in eine Stadt des 21. Jhs. verwandeln. Hier vermischen sich in Zukunft Althergebrachtes und Moderne, Leben und Arbeiten, traditionelle und hochmoderne Architektur zu einer spannenden Mixtur.

Symbol für dieses neue – alte -Stück Bremen ist der vom Stararchitekten Helmut Jahn entworfene Weser Tower. Durch seine Lage bildet er das markante Zwischenglied zwischen dem Bremer Innenstadtbereich und der neuen Überseestadt, dem Stadtteil, mit dem Bremen an seinen Fluss, die Weser,  zurückkehrt.