Das Kriegerdenkmal in seiner ursprünglichen Erscheinung um 1916

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Im Juni 1913 feierte Kaiser Wilhelm II. sein 25-jähriges Thronjubiläum. Der Kaiser hatte sich zu einer wichtigen Persönlichkeit in der europäischen Politik entwickelt. Während er bei der eigenen Bevölkerung hoch angesehen war, hielt sich die Beliebtheit des deutschen Staatsoberhauptes im Ausland in Grenzen.
Bündnispolitisch war Deutschland in diesen Tagen isoliert. Dennoch blickte die Nation auf über 25 Jahre ohne Krieg zurück. Dieser Umstand war für das Europa des frühen 20sten Jahrhunderts etwas Besonderes. Zudem lag der Beginn der Befreiungskriege vom napoleonischen Frankreich im Thronjubiläumsjahr mittlerweile 100 Jahre zurück. Deshalb wurden vieler Orts Kriegerdenkmäler errichtet, so auch dieses hier auf dem Simmeris am Kölner Weg.
Die Inschriften auf der Vorderseite lauten wie folgt:
- Himmlischer Lohn Euch deren Blut sterbend einte deutsches Reich
- Ihren tapferen Söhnen und Kameraden der Gemeinde - Freunde u. der Kriegerverein Glandorf
Zudem sind auf den Seiten der rechteckigen, konisch zulaufenden Säule einige Namen von gefallen Soldaten aus Glandorf aufgeführt. Die Kriege, die mit diesen Inschriften dokumentiert sind, waren:
• Die Befreiungskriege (1813 bis 1815)
• Der Deutsche Krieg (1866)
• Der Deutsch-Französische Krieg (1870 bis 1871)
Das älteste Kriegerdenkmal Glandorfs steht heute als Mahnung dafür, dass auch nach 25 Jahren Frieden noch grausamere Kriege folgen können.