Erfahren Sie mehr über eine großartige Burg im Welterbe Oberes Mittelrheintal! Ritter Hartfried von Erkenbrink lädt Sie ein, gemeinsam das historische Gemäuer, die Umgebung und das Schicksal der „Sieben Jungfrauen“kennen zu lernen.

Hugo und die Garnerben ...

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Wenn Sie sich auf dem Burghof einmal in der Runde umsehen, wird sich Ihnen einiges an Eindrücken eröffnen. Erst einmal die Schönheit und die wilde Romantik, die diese alten Mauern ausstrahlen.

Des weiteren wird Ihnen die Zwei- vielleicht sogar Dreiteilung der Burg auffallen. Das liegt daran, dass die Schönburg eine Ganerbenburg war, also eine Burg, die sich mehrere Ritterfamilien teilten.

Das hoch aufragende Gebäude mit dem Eckturm ist der alte Palas und der davor liegende Turmstumpf der alte Bergfried. In diesem Komplex befindet sich heute eine Einrichtung des Kolpingwerkes. Er ist der älteste Teil der Burg, dessen Grundbestand aus dem 11. Jhd. stammt.

Der daran anschließende zweite Teil wird beherrscht von dem mächtigen Torturm, den Sie soeben durchschritten haben.

Der Torturm bildete den ursprünglichen Abschluss der Anlage nach Süden hin. Er und ein Graben, der sich über den Burghof zog, sicherten die Feste zu dieser Flanke.

Um 1237 musste die Burg erweitert werden, da inzwischen 7, vielleicht sogar 8 Ritterfamilien samt Gesinde hier wohnten. Um mehr Platz zu schaffen und das fürchterliche Gedränge, das hier geherrscht haben muss, zu entwirren, baute man die Anlage Richtung Süden aus. Der eben erwähnte Graben wurde zugeschüttet und das vorgelagerte Felsplateau bebaut.

In diesem baulich jüngsten dritten Komplex finden sich angrenzend an unseren Burghof die ehemaligen Kemenaten und die Burgkapelle, dazu auf der Rückseite der neue Palas. Beherrscht wird dieser Teil der Anlage von zwei Türmen, dem Barbarossaturm und dem sogenannten Gefängnisturm. Genutzt wird dieser ganze Bereich heute als Hotel, das übrigens einen außerordentlich guten Ruf genießt. Es ist mit vier Sternen ausgezeichnet und beherbergt ein Gourmet Restaurant.

Nach Süden hin, übrigens der einzigen Seite, die bis zur Erfindung des Schießpulvers überhaupt angreifbar war, errichtete man nach dem Ausbau eine hohe Schildmauer, die zusammen mit einem neuen Graben die Burg zu dieser Seite hin schützte. Sie blicken direkt auf diesen sogenannten hohen Mantel, wenn sie durch den Torturm hinausgehen.

Im Mittelalter war diese große, strategisch meisterlich angelegte und stark bemannte Burg so gut wie uneinnehmbar. Als jedoch die Kanone die Kriegsführung zu beherrschen begann, musste sie einige Eroberungen und Besetzungen über sich ergehen lassen. So wechselte sie im 30jährigen Krieg mehrmals den Besitzer. Das eigentliche Ende kam jedoch mit dem Pfälzischen Erbfolgekrieg 1689, als die Burg das gleiche Schicksal erleiden musste, wie zur selben Zeit das Heidelberger Schloss: Sie wurde von französischen Truppen gebrandschatzt und als Ruine zurückgelassen. Die Nutzung als Steinbruch für die Stadt Oberwesel tat dann ein Übriges.

Der bekannteste Spross der Ritter von Schönburg ist übrigens Friedrich von Schönburg oder Marshall Schomberg, wie er in Frankreich genannt wurde. Er lebte im 17. Jh. und war ein rechter Haudegen, der es vom Offizier im 30jährigen Krieg bis zum Oberbefehlshaber der preußischen und englischen Armee brachte und in mehreren europäischen Ländern hohe Adelstitel beanspruchen durfte. Wie weit er herumgekommen ist, zeigt einerseits, dass man sich gut an ihn in Portugal erinnert - er bewahrte dem Land als Feldherr die Unabhängigkeit gegenüber Spanien - er aber andererseits in Irland, genauer gesagt in Dublin begraben wurde, nachdem er in der Schlacht am Boyne-Fluss 1690 als immerhin 75jähriger standesgemäß gefallen war.

Nach ihrem traurigen Ende hatte die Schönburg das große Glück mit dem Amerikaner T. J. Oakley Rhinelander Ende des 19.Jhds einen Gönner und Liebhaber zu finden, der die alten Gemäuer wieder mit Leben erfüllte. Seinem Erbe ist es zu verdanken, dass die Stadt Oberwesel heutiger Besitzer der Burg ist und dass die Anlage mit der Nutzung als Internationale Tagungs- und Begegnungsstätte im Kolpinghaus einem besonders honorigen Zweck zugute kommt.

 

Oberwesel und das Rheintal

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Genießen Sie von der Schönburg aus den herrlichen Ausblick auf die wunderschöne Rheinlandschaft, die Künstler aller Art immer wieder fasziniert und inspiriert hat. William Turner und natürlich Heinrich Heine sind dabei nur zwei der bekanntesten Namen.

Die Schönburg thront majestätisch über Oberwesel, der Stadt der Türme und des Weines.

Die Siedlung Wesel gründet sich auf dem keltisch-römischen Vosavia, dessen Geschichte bis in die vorchristlichen Jahrhunderte zurück reicht. So steht z. B. die rot verputzte Liebfrauenkirche auf einem alten römischen Gräberfeld.

Aus dem 13. und 14. Jahrhundert ist so viel alte Bausubstanz erhalten geblieben, dass noch immer gilt, was der Schriftsteller Friedrich Schlegel zu Beginn des 19. Jhds. sagte: „Nirgends werden Erinnerungen an das, was die Deutschen einst waren […] , so wach als am Rheine.“

Der Rhein war und ist der wichtigste Verkehrsweg in Europa. In einer Zeit von Pferdefuhrwerken und Handkarren stellte der Rhein die einzige Möglichkeit dar, Waren von großem Gewicht und Ausmaß zu befördern. Bis in die 50er Jahre des letzten Jahrhunderts wurden z.B. Holzstämme zusammengebunden und als Floß mit über 200m Länge bis in die Niederlande verschifft. Rheinaufwärts galt es, gegen die Strömung zu arbeiten. Zahlreiche Treidler verrichteten ihre harte körperliche Arbeit, indem sie mithilfe von Pferden Schiffe entlang des Lein- oder Treidelpfades zogen.

Mit dem Aufkommen der Dampfschifffahrt, der Eisenbahn und der Bundesstraßen änderte sich das Bild am Rhein. Der Transport wurde zunehmend technisiert.

Von der Schönburg aus können Sie die Pfalzgrafenstein, die auch zu besichtigen ist, ausmachen. Die Pfalz gleicht einem steinernen Schiff, welches im Rhein „schwimmt“. Sie diente bis 18XX als Zollstation. Entlang des Rheins gab es insgesamt über XX Zollstationen, die nicht nur den jeweiligen Adelsfamilien, sondern auch den Städten Wohlstand bescherten.

Die Schönburg wurde Mitte des 12. Jahrhunderts das erste Mal urkundlich erwähnt, ihre Entstehung reicht zurück in das 10. Jahrhundert. Die Burg wurde errichtet auf dem Elfenley. „Ley“ ist ein anderes Wort für „Stein“, das wir auch in einem anderen uns bekannten Begriff finden. So finden wir unweit Oberwesels rheinabwärts einen sagenumwobenen Felsen: die Loreley.

Apropos Steine: wie so viele alte Gemäuer, hat natürlich auch die Schönburg die Fantasie der Menschen angeregt. Man erzählt sich die Sage der 7 schönen Jungfrauen, von denen sich der Name der Burg ableiten soll. Das Schicksal hat es nach der alten Erzählung nicht sonderlich gut mit ihnen gemeint. Nachdem sie einer Vielzahl von übereifrigen Freiern entkommen waren, wurden sie versteinert. Das war die Strafe dafür, dass sie sich steinernen Herzens für keinen der Bewerber hatten entscheiden wollen. In der Rheinbiegung flussabwärts ragen sie als Felsen aus dem Wasser.

 

Die Sieben Hotchicks

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Ey! Hei! Ich erzähl dir mal, was hier so abgegangen ist. Ne echt abgefahrene Story. Also, pass auf!

Is mega lange her, da lebten hier auf der Burg 7 Bräute, echt heiße Schnitten. Ihr Alter krepierte irgendwann, weil er von seinen Zicken so richtig abgenervt war. Und als die Spaßbremse nu endlich im Arsch war, machten die Uschis fortan nur noch richtig fett Party.

Alle Macker aus der Umgebung wollten jetzt was von ihnen und baggerten mächtig rum. Und die Bräute fanden´s witzig, erst mal alle richtig scharf zu machen. Und wenn die Typen dann zum Schluss meinten: hey, ich bin hier der Stecher! ham die Schnitten se voll abgenutst (von engl. nut – Nuss). Fies, ne?

Ja, so machten se das ne halbe Ewigkeit, aber diese Nullchecker kamen immer wieder und wollten die Chiquitas doch noch klar machen. Weil die Typen aber bei einem ihrer Raves auf der Burg anfingen, sich um die Bräute richtig zu zoffen - so mit Schwert und so - wollten se dann doch endlich Klartext machen. Aber die Uschis hatten ihre Erdbeerwoche und wurden zickig. Daher meinten se, sie wollten das erst mal bis zum nächsten Tag abchecken.

Nächsten Morgen warteten die Player also hier auf der Burg in der Partylounge, aber die 7 Hotchicks kamen einfach nicht, sondern schickten nur ihren Azubi. Der verklickerte ihnen, sie sollten doch alle mal runter zur Rhein-Coast kommen, da würden se dann ne korrekte Aussage kriegen. Als se dann aber unten ankamen, kuckten se wie die Autos, weil die Bräute da auf so nem Kahn auf dem Wasser rumchillten.

Und dann kommt´s, pass auf, ey!

Erst grinsten die Uschis, als wenn se breit wärn, aber dann machten se plötzlich ne mega Welle: „Auf´s Maul ihr Minilanzen! Wir ham echt keinen Bock mit einem von euch Losern hier abzuhängen, da machen wir uns doch lieber weg, rüber in die Staaten.“

Kannst dir das vorstellen? Da waren die Typen echt hammermäßig gefrustet!

Und als die Bräute nun mit ihrem Kahn abschoben, meinte der Rhein wohl: Ey, wenn hier einer ne Welle macht, dann bin ich das! Und dann hat er die Schnitten allesamt mächtig nass gemacht. Das hat se so geschockt, dass se versteinert sind, und so stehen se da im Nassen bis heute!

Voll krass ey, oder?