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Willkommen auf dem Südturm des Deichweges rund um den Dümmer.

Während Sie vom Nord- und Westturm einen Blick auf das offene Wasser des Sees werfen, ergibt sich von hier aus die Aussicht auf die Südbucht des Dümmers mit seiner ausgedehnten Röhrichtzone. Besonders Vogelliebhaber werden diesen Platz zu schätzen wissen, denn gerade hier bietet sich Lebensraum für eine Vielzahl unterschiedlichster Vogelarten.

Zum Beispiel der kleine Schilfrohrsänger, der an dem hellen Streifen über seinem Auge gut zu erkennen ist, sitzt im Frühjahr häufig in den oberen Spitzen des Schilfrohrs und gibt seinen lauten, schnarrenden Gesang von sich. Man traut es dem kleinen Kerl gar nicht zu, aber im Herbst zieht es ihn bis in den Süden Afrikas, von wo er sich im allerersten Frühjahr wieder auf die lange Rückreise zurück zu uns macht. Ihrem Revier viel verbundener ist dagegen die Rohrweihe, ein kleiner heimischer Greifvogel. In ihrer typischen V-förmigen Flughaltung schwebt sie in niedrigem Flug über die Wiesen, immer auf der Suche nach Beute, insbesondere Fröschen und Mäusen.

Aber auch Graugänse brüten im Schilfröhricht. Sind die Kleinen geschlüpft, wandert die Familie zur Nahrungssuche zu den benachbarten nassen Wiesen. Dort ist der Tisch reichlich mit frischem Grün gedeckt, mit dem sich die Küken vom ersten Tag an selbst versorgen müssen, denn wie bei den allermeisten Nestflüchtern werden sie von den Eltern nicht gefüttert. Noch wesentlich mehr von diesen wundervollen Wanderern der Lüfte sehen Sie während ihrer Zugzeiten im Frühjahr und im Herbst, wenn die Wiesen rund um den Dümmer, insbesondere die wiedervernässten Wiesen hinter dem Dümmerdeich als Rastplatz für Tausende von ihnen dienen. Das ist ein Spektakel, das jeder Natur- und Vogelfreund erlebt haben sollte.

Direkt südlich von hier liegt das Ochsenmoor, das Teil des in seiner Bedeutung europaweit anerkannten EU-Life Naturprojektes ist. Auch dort ist ein Aussichtspunkt installiert, von wo aus Sie sich die vielfältige Vogelwelt rund um den Dümmer erschließen können.